Ob in Schulen, Kitas, Büros oder Betriebsräume – eine effiziente und zuverlässige Lüftung ist in modernen Gebäuden unverzichtbar. Dezentrale Lüftungsanlagen bieten hier eine flexible Lösung, die sowohl im Neubau als auch in der Sanierung überzeugen kann. Sie gewährleisten eine hohe Luftqualität, senken den Energieverbrauch und lassen sich individuell an die Anforderungen unterschiedlicher Räume anpassen.
Kurz zusammengefasst: Dezentrale Lüftungsanlage
Dezentrale Lüftungsanlagen sind Lüftungssysteme, die in einzelnen Räumen eines Gebäudes unabhängig voneinander arbeiten. Im Gegensatz zu zentralen Systemen, die ein Kanalsystem zur Luftverteilung benötigen, kommen dezentrale Anlagen ohne solche Leitungen aus und bieten eine hohe Flexibilität bei der Installation. Sie lassen sich sowohl in Neubauten als auch bei Sanierungen effizient einsetzen und sind besonders ressourcenschonend, da sie nur minimale bauliche Veränderungen erfordern. Mit integrierter Wärmerückgewinnung tragen sie zur Energieeffizienz bei und unterstützen die Reduktion von CO₂-Emissionen, was sie zu einer nachhaltigen Lösung für moderne Gebäude macht.
Wo werden dezentrale Lüftungsanlagen eingesetzt?
Dezentrale Lüftungsanlagen kommen sowohl in Wohngebäuden als auch in Büros, Gewerbeimmobilien und Bildungseinrichtungen zum Einsatz. Während die Anforderungen an dezentrale Lüftungssysteme im Wohnbereich ganz andere Schwerpunkte setzen, liegt der Fokus dieses Beitrags auf deren Anwendung in Nicht-Wohngebäuden. Themen wie Luftqualität in stark frequentierten Räumen, Energieeffizienz und flexible Wartung stehen dabei im Vordergrund.
Dezentrale Lüftungsanlagen für Schulen und Kitas
In Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kitas ist eine gute Luftqualität entscheidend, nicht nur für die Konzentration und Leistungsfähigkeit, sondern vor allem auch für die Gesundheit. Dezentrale Lüftungsanlagen sorgen durch einen kontinuierlichen Luftaustausch dafür, dass die CO₂-Belastung reduziert und potenziell virenbelastete Aerosole effektiv abgeführt werden. Dies minimiert das Risiko von Infektionen, ohne dass Fenster dauerhaft geöffnet bleiben müssen – ein Vorteil, der Energieverluste vermeidet und störende Außengeräusche fernhält.
Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt OLiS: Optimierung maschineller Luftführungskonzepte in Schulen
Das Forschungsprojekt OLiS (Optimierung maschineller Luftführungskonzepte in Schulen) untersuchte die Effizienz maschineller Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung in Schulgebäuden. Die Ergebnisse zeigten, dass solche Systeme die Raumluftqualität zuverlässig aufrechterhalten und dabei den Energieverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen Fensterlüftung deutlich reduzieren können. Konkret ließen sich die CO₂-Emissionen eines Klassenraums für Heizen und Lüften je nach verwendetem Energieträger um bis zu 75 % senken. Durch den Einsatz von maschinellen Lüftungssystemen kombiniert mit Wärmerückgewinnung könne ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung eines klimaneutralen Schulgebäudes geleistet werden.
Dezentrale Lüftungsanlagen für Büro und Gewerbe
In Bürogebäuden und Gewerbeimmobilien sorgt eine dezentrale Lüftungsanlage für ein angenehmes Raumklima, das die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördert. Da einzelne Räume wie Besprechungsräume, Großraumbüros oder Werkstätten oft unterschiedliche Lüftungsbedarfe haben, können dezentrale Systeme individuell angepasst werden. Gleichzeitig vermeiden sie aufwändige Kanalsysteme, die bei flexiblen Raumnutzungen oder häufigen Umgestaltungen hinderlich sein können.

Was ist überhaupt eine dezentrale Lüftungsanlage?
Eine dezentrale Lüftungsanlage ist ein Lüftungssystem, bei dem einzelne Geräte direkt in den zu belüftenden Räumen installiert werden. Diese arbeiten unabhängig voneinander und versorgen die Räume individuell mit frischer Luft, während gleichzeitig verbrauchte Luft abgeführt wird. Dezentrale Systeme benötigen keine aufwändigen Kanalsysteme und sind besonders flexibel in der Installation, wodurch sie sich sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen eignen.
Was ist der Unterschied zwischen zentraler und dezentraler Lüftung?
Der grundlegende Unterschied zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen liegt in der Art der Luftverteilung und der Installation. Ein zentrales Gerät versorgt das gesamte Gebäude mit Frischluft und führt verbrauchte Luft über ein weit verzweigtes Kanalsystem ab. Diese Systeme sind besonders effizient bei großen Gebäuden mit einheitlichen Anforderungen an Luftqualität und Temperatur. Allerdings erfordert der Einbau eine sorgfältige Planung sowie ausreichend Platz für die Kanäle, was sie vor allem für Neubauten prädestiniert.
Dezentrale Lüftungssysteme arbeiten hingegen eigenständig in den einzelnen Räumen, ohne dass ein Kanalsystem notwendig ist. Sie sind flexibel einsetzbar, besonders bei Bestandsgebäuden oder Gebäuden mit unterschiedlichen Anforderungen in den Räumen. Die Installation erfolgt direkt in der Außenwand, was den Einbau einfacher macht, aber bei Gebäuden mit vielen Einheiten eine größere Anzahl an Geräten erfordert.
Wie hoch ist der Wartungsaufwand bei dezentralen Lüftungsanlagen?
Ob eine zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage betrieben wird, hat auch Auswirkungen auf die Wartung. Dezentrale Lüftungsanlagen bieten hierbei den Vorteil, dass jedes Gerät unabhängig voneinander gewartet werden kann. Dadurch lassen sich Wartungsarbeiten flexibel über das Jahr verteilen, was Betriebsunterbrechungen vermeidet und einen reibungslosen Gebäudebetrieb sicherstellt.
Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Zugänglichkeit der Geräte, die den Wartungsprozess deutlich erleichtert. Dies ermöglicht Wartungsarbeiten, die unkompliziert im Rahmen des regulären Facility Managements durchgeführt werden können. Da bei dezentralen Systemen zudem kein Kanalsystem mit Brandschutzklappen oder speziellen Hygieneanforderungen erforderlich ist, beschränkt sich die Wartung meist auf den Filterwechsel und die Funktionsprüfung. Das spart sowohl Zeit als auch Kosten.
Wärmerückgewinnung: Energieeffizienz im Fokus
Dezentrale Lüftungsanlagen befördern verbrauchte Luft nach draußen und nutzen gleichzeitig die Wärmerückgewinnung, um frische Außenluft vorzuwärmen. Dadurch bleibt das Gebäude vor Auskühlung geschützt, was den Heizbedarf deutlich reduziert und die Energieeffizienz steigert. Diese Systeme senken nicht nur die Betriebskosten, sondern erfüllen auch die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Zudem bieten sie Zugang zu Förderprogrammen für energieeffizientes Bauen und Sanieren – eine wirtschaftliche und flexible Lösung, die sich auch bei der energetischen Sanierung von Bestandsbauten unkompliziert realisieren lässt.
Einbauvarianten von dezentralen Lüftungsanlagen
Dezentrale Lüftungsanlagen lassen sich je nach baulichen Gegebenheiten und Anforderungen in unterschiedlichen Einbauvarianten realisieren. Hier sind einige Beispiele dafür:
Deckengerät
Das nahezu unsichtbare Deckengerät eignet sich für Anwendungen mit bodentiefer Verglasung und ohne Doppelbodensystem. Es ist mit verschiedenen Deckenelementen, beispielsweise Beleuchtungseinheiten, kombinierbar.

Wandgerät/Brüstungsgerät
Das Brüstungsgerät eignet sich für wirtschaftliche Sanierungslösungen bei begrenzter Geschosshöhe, da weder Doppel- oder Hohlraumböden noch abgehängte Decken erforderlich sind.

Bodengerät
Das Bodengerät eignet sich aufgrund der geringen Bauhöhe für den Einbau in Doppel- und Hohlraumböden. Es ist sowohl in Sanierungsprojekten als auch im Neubau mit bodentiefer Verglasung einsetzbar.

Was kostet der Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage?
Die Kosten für den Einbau dezentraler Lüftungsanlagen hängen maßgeblich davon ab, ob es sich um einen Neubau oder eine Sanierung handelt. In Neubauten können die Geräte von Anfang an in die Planung integriert und ohne zusätzliche bauliche Anpassungen installiert werden. Bei Sanierungen ist der Aufwand höher, da bestehende Gebäudehüllen und Raumstrukturen berücksichtigt werden müssen. Dies kann beispielsweise das Nachrüsten von Wanddurchführungen für die Luftzufuhr und -abfuhr oder Anpassungen an der Elektroinstallation umfassen. Je nach Zustand des Gebäudes kann es auch notwendig sein, bauliche Maßnahmen wie Kernbohrungen vorzunehmen, um die Anlagen ordnungsgemäß zu installieren. Durch diese zusätzlichen Arbeiten fallen die Gesamtkosten bei einer Sanierung in der Regel deutlich höher aus als bei einem Neubau.
Dezentrale Lüftungsanlagen in Praxis
Dezentrale Lüftungsanlagen sind vielseitig einsetzbar und lassen sich gezielt an die Anforderungen verschiedener Gebäudearten und Nutzungszwecke anpassen. Ob in Schulen, Kitas, Büros oder anderen Nichtwohngebäuden – die Wahl des richtigen Systems hängt von Faktoren wie Raumgröße, Nutzungshäufigkeit und baulichen Gegebenheiten ab. Im Folgenden werden zwei speziell optimierte Anwendungsbereiche vorgestellt: Lüftungssysteme für Bildungseinrichtungen und Lösungen für Büroanwendungen.
Optimales Lernklima und maximaler Infektionsschutz: Schullüftungsgeräte von LTG
Die Eco₂School Lüftungsgeräte von LTG sind speziell darauf ausgelegt, ein gesundes und angenehmes Raumklima in Schulen und Kitas zu schaffen. Sie gewährleisten ein optimales Lernklima und bieten durch den Einsatz von 100 % Frischluft maximalen Infektionsschutz. Dabei erfüllen sie alle relevanten Richtlinien, einschließlich VDI 6022, VDI 6040 und der Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA).
Bedarfsgerechte Frischluftzufuhr: Gesundheit und Nachhaltigkeit für Büroanwendungen
Für Büro- und Gewerbe bietet LTG Lüftungssysteme, die den Luftbedarf in den Räumen automatisch erkennen und organische Luftbewegungen nachbilden. Dies ermöglicht eine natürliche und bedarfsgerechte Luftzufuhr und eine nutzerorientierte, individuelle Klimatisierung, die über eine einzige Fassadenöffnung realisiert wird. Diese intelligente Regelung optimiert nicht nur die Energieeffizienz, sondern sorgt auch für ein angenehmes Arbeitsklima und unterstützt moderne Anforderungen an Nachhaltigkeit und Architektur.
Regelintelligenz für dezentrale Lüftungsanlagen von LTG
Mit unserer dezentralen Regelintelligenz haben wir die Möglichkeit, die Geräte über herstellerunabhängige Bussysteme zu verbinden. LTG Connected Intelligence® bietet eine kostengünstige, einfache und flexible Automatisierungslösung für LTG Luft-Wasser-Systeme. Das System ermöglicht bedarfsgerechtes, raumindividuelles Lüften und Klimatisieren, mit oder ohne übergeordnete Gebäudeleittechnik. Dabei haben wir uns bewusst für ein offenes System entschieden, das mit gängigen Bussystemen kompatibel ist und bei dem das Andocken von Sensoren und Aktoren an die Regelung leicht möglich ist. Dadurch haben Planer, Investoren und Nutzer mehr Freiheiten.
Gebäudesanierung: Vorteile und Ziele durch dezentrale Lüftungsanlagen
Im Rahmen der Gebäudesanierung bieten dezentrale Lüftungsanlagen besonders nachhaltige Vorteile. Die zunehmenden politischen Rahmenbedingungen, wie das Gebäudeenergiegesetz und die Ziele des European Green Deal, zwingen zu einer Reduktion der CO₂-Emissionen und einer Senkung des Primärenergiebedarfs in Bestandsgebäuden. Dezentrale Lüftungssysteme sind hier eine effiziente Lösung, da sie sich einfach nachrüsten lassen, ohne dass dafür ein gesamter Gebäudeumbau oder aufwendige Kanalsysteme erforderlich sind. Dadurch wird der Sanierungsaufwand minimiert, gleichzeitig können durch die Wärmerückgewinnung und den Verzicht auf umfangreiche Leitungsnetze Ressourcen geschont und Energie gespart werden. Diese Systeme tragen somit nicht nur zur Erreichung der nationalen Klimaziele bei, sondern unterstützen auch die EU-Vorgaben, bis 2050 klimaneutral zu werden, indem sie einen energieeffizienten Betrieb und eine Reduktion von Treibhausgasemissionen ermöglichen.