Axialgebläse

Christin Struppert Head of Marketing

Als Axialgebläse, Axiallüfter oder Axialventilator bezeichnet man eine Strömungsmaschine zur Förderung von Luft und Gasen, bei der der Luftstrom parallel zur Drehachse des Laufrads (also axial) verläuft.

Kurz zusammengefasst: Axialgebläse

Axialgebläse (oder Axialventilatoren) sind der am weitesten verbreitete Ventilatorentyp. Ihr Anwendungsfeld reicht vom Deckenventilator über die Kühlung von Maschinen und die Förderung von staubhaltiger Luft bis zur Gebäudetrocknung. Allen Axialventilatoren gemein ist, dass die Luft parallel zur Drehachse des Laufrads strömt.

Aufbau eines Axialgebläses

Bis auf einfache Deckenventilatoren zur Lüftung verfügen praktisch alle Axialgebläse über ein Gehäuse und einen innen liegenden Antriebsmotor. In anwendungsbezogenen Sonderfällen auch über einen Riementrieb und einem Motor außerhalb des Luftstroms. Die Luft strömt über die Einströmdüse in das Gehäuse und wird durch die Rotation des Laufrads in Bewegung versetzt. Oft ist dieser Typ Ventilator mit einem Diffusor ausgestattet, um Grenzschichtablösungen zu vermeiden und den statischen Druck zu erhöhen.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Axialgebläse?

Axialgebläse sind nicht ohne Grund der am weitesten verbreitete Ventilatorentyp. Sie sind robust, kompakt und eignen sich zur Förderung großer Luftmengen. Bevor jedoch ein Axialventilator zu Einsatz kommt, müssen diese Vorteile gegen seine Nachteile abgewogen werden.

Kompaktheit

Axialventilatoren erlauben sehr kompakte Bauformen und kombinieren diese mit einer geraden Luftführung. Dadurch haben diese Geräte nur einen vergleichsweise geringen Platzbedarf und können meist einfach (und somit auch kostengünstig) eingebaut werden.

Förderung großer Luftmengen

Axialventilatoren fördern mühelos auch große und sehr große Volumenströme. Durch eine Erhöhung der Drehzahl im Rahmen der max. Auslegungsparameter können diese auf einfache Art noch weiter gesteigert und an die jeweils auftretenden Bedürfnisse angepasst werden. Dies führt jedoch auch meist zu einer Steigerung des Geräuschpegels, weshalb diese Art von Gebläse für die Installation in sehr geräuschsensiblen Umgebungen wie Konferenzräumen nur bedingt geeignet ist.

Steile Kennlinie

Die steile Ventilatorkennlinie der Axialgebläse erlaubt es, den optimalen Druck in der Lüftungsanlage sehr exakt zu berechnen, wodurch ein äußerst energieeffizienter Betrieb möglich ist. Der Preis dafür ist die höhere Empfindlichkeit gegenüber Druckverlusten, wie sie beispielsweise bei verschmutzten Filtern auftreten.

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Wie funktioniert die Regelung von Axialgebläsen?

Eine Volumenstromregelung über Drosselklappen ist eher veraltet und wenig wirtschaftlich. Stattdessen erfolgt die Regelung des Volumenstroms meist über die Steuerung der Drehzahl, z.B. über einen PWM-Drehzahlregler oder Frequenzumformer. Bei nicht drehzahlgeregelten Motoren kann bei bestimmten Typen von Axialventilatoren durch Veränderungen der Laufradschaufeln der Volumenstrom geregelt werden.

Wo kommen Axialventilatoren zum Einsatz?

Axialventilatoren sind aufgrund ihrer Robustheit, Kompaktheit, und der Fähigkeit große Luftmengen zu fördern, in vielen Anwendungsbereichen von der Luftförderung in der Prozesslufttechnik über die Staubabsaugung auf Baustellen bis zur Kühlung von Stationärmotoren verbreitet. Im Folgenden kann darum nur eine beispielhafte Übersicht über die wichtigsten Anwendungsfelder gegeben werden.

Axialventilatoren in der Prozesslufttechnik

In der modernen Prozesslufttechnik sind Axialventilatoren unverzichtbar, da mit ihnen auch größte Mengen an Luft oder Gasen gefördert werden können. Als Reingasventilatoren dienen sie der kontinuierlichen und zuverlässigen Luftführung zu Produkten und Maschinen. Doch auch die Förderung von anderen Gasen (Gasgemischen), sowie Gasen mit festen oder flüssigen Bestandteilen wie Stäube und Fasern wird häufig mithilfe von Axialventilatoren bewältigt, dann in der Regel in Kombination mit leistungsfähigen Filteranlagen, Abscheidern und ggf. Kompaktoren.

Axialventilatoren als Gebläsekühlung für Motoren

Auch viele Kraftfahrzeuge verfügten früher über einen Axialventilator zur Kühlung des Motors. Luftgekühlte Motoren haben den Vorteil, mit sehr geringem Wartungsaufwand auszukommen und können sehr kompakt und leicht gebaut werden. Nachteilig wirken sich der höhere Energieverbrauch des Ventilators und die ungleichmäßigere Kühlung aus. Während die Luftkühlung aus dem Kfz-Bereich heute fast verschwunden ist, kommt sie bei stationären Motoren und anderen Maschinen noch immer häufig zum Einsatz.

Axialgebläse als Staubabsaugung und in Bautrocknern

Axialgebläse mit Schlauch kommen häufig als Bauventilator zum Einsatz, wo sie insbesondere zur Staubabsaugung sowie Lüftung und Heizung geschätzt werden. Sein robuster Aufbau prädestiniert diesen Ventilatorentyp für den Einsatz auf Baustellen. Außerdem werden sie in der Baubranche auch als Trockengeräte eingesetzt, etwa bei Wasserschäden. Vor allem Bereich der Staubabsaugung ist ein höherer Geräuschpegel dabei vernachlässigbar.